Seite 1 von 1

Schreibwerkzeuge

Verfasst: 03 Mai 2018, 19:51
von Frank
Ich habe meine Schreibexperimente begonnen, indem ich Texte aus dem Codex Manesse und der Nibelungenhandschrift C abgeschrieben habe. Das funktioniert auch schon recht gut, allerdings kommt es hin und wieder zu Klecksereien, weil zu viel Tusche auf einmal aus der Feder fließt. Ich nehme an, daß dies am verwendeten Material liegt, also Federn und Tuschen. Aber ich glaube, daß eher die Federn das Problem sind. Ist meine Annahme richtig, daß die meisten im Umlauf befindlichen Federn Schrott sind oder hatte ich nur besonderes Pech? Kann mir jemand gute Federn empfehlen? Verwendet Ihr überhaupt Metallfedern oder nur welche vom Federvieh?

Re: Schreibwerkzeuge

Verfasst: 03 Mai 2018, 19:51
von Clemens
Ich persönlich verwende nur Federn von Geflügel und Eisengallustinte. Anfänglich hatte ich damit auch ein wenig gekleckst. Bis ich mir einen kleinen Schreibpult gebaut hatte. Angeblich soll der Schreibpult wohl unter anderem deshalb hilfreich sein, weil sich damit der Winkel verändert in dem die Feder gehalten wird, was einen stetigen Fluss der Tinte aus der Feder begünstigen soll. Ob es wirklich daran liegt oder Zufall ist, weiß ich nicht.
Joachim verwendet soviel ich weiß Metallfedern, vielleicht kann er etwas dazu sagen.

Re: Schreibwerkzeuge

Verfasst: 03 Mai 2018, 19:51
von Joachim
Genau, ich übe vor allem mit Metallfedern, ich habe da kaum einen Unterschied zum Pult festgestellt. Es kommt auf die richtige Menge Tinte an, die an der Feder ist. Eventuell etwas Tinte am Glas abstreifen, wenn zu viel dran ist. Dann kommt es noch darauf an, wie viel Gummi Arabicum in der Tinte ist. Wenn sie zu "dünn" ist, evt. etwas hinzufügen. Mit Tusche schreibe ich gar nicht, sondern verwende auch Eisengallustinte. Vielleicht fehlt der Tusche das Gummi Arabicum. Wenn Du keine Eisengallustinte hast, versuche mal herkömmliche (gute) Tinte für Kolbenfüller. Damit habe ich auch ganz gute Ergebnisse erzielt.
Ich muss mal schauen, ob auf meinen Federn ein Hersteller drauf steht. Ich habe da nie drauf geachtet. Wenn ja, schreibe ich noch, von wo die kommen. Wichtig ist auch, sie vor dem ersten Gebrauch mit Seife (Spülmittel) zu entfetten.

Re: Schreibwerkzeuge

Verfasst: 03 Mai 2018, 19:51
von Frank
Danke für die Hinweise! Das deucht mich alles ganz einleuchtend.

Verwendet Ihr Tinte aufgrund der Authentizität oder hat das andere Gründe? Aber malen tut Ihr mit Tusche, oder?

Aufgrund welcher Erwägungen entscheidet man sich für Gummi Arabicum oder Schellack?

Ich streife immer nach dem Eintauchen am Gefäß ab. Meistens funktioniert das auch, aber halt nicht immer. Ich habe für diese Unregelmäßigkeit noch keine Gesetzmäßigkeit ableiten können. Zu wenig Zeug auf der Feder zu haben, ist auch Mist. Eine Zeile pro Eintauchen sollte schon rausspringen, meine ich.

Re: Schreibwerkzeuge

Verfasst: 03 Mai 2018, 19:52
von Clemens
Verwendet Ihr Tinte aufgrund der Authentizität oder hat das andere Gründe? Aber malen tut Ihr mit Tusche, oder?
Ursprünglich hatte ich meine Eisengallustinte gekauft. Und ja, diese verwende ich aufgrund der Authentizität. Malen tue ich mit historischen Pigmenten die ich z.B. bei Kremer Pigmente kaufe und sie zum Gebrauch mit Gummiwasser (Gummi Arabicum) anmische.
Aufgrund welcher Erwägungen entscheidet man sich für Gummi Arabicum oder Schellack?
Die Frage hat sich mir bisher nicht gestellt, da in den Rezepturen die ich bisher verwendet habe Gummi Arabicum gefordert ist.

Re: Schreibwerkzeuge

Verfasst: 03 Mai 2018, 19:52
von Joachim
Ich bin zur Eisengallustinte gekommen, weil ich mit gekaufter Tinte nicht das gewünschte Ergebnis erzielen konnte. Auf die Idee, Tusche zu verwenden, bin ich nie gekommen. Wahrscheinlich auch, weil es mich gereizt hat, die Tinte nach alten Rezepten selber herzustellen. Wenn man die Grundzutaten mal hat, ist es leicht herstellbar und gleich in großen Mengen zur Verfügung. :D
Gemalt habe ich leider noch nicht, daher kann ich dazu nichts sagen.

Wie weit man mit der Tinte kommt, hängt von der Feder und dem verwendeten Papier ab. Da habe ich kein festes Maß. Sobald der Film nicht mehr ausreicht, wird halt neu eingetaucht.