konkrete Fragen zum grundsätzlichen Aussehen einer städtischen Urkunde (um 1180)

Für alles das in kein anderes Unterforum passt
Antworten
Pit der Schreiber
Beiträge: 3
Registriert: 08 Feb 2021, 16:36

konkrete Fragen zum grundsätzlichen Aussehen einer städtischen Urkunde (um 1180)

Beitrag von Pit der Schreiber »

Hallo,

ich habe eine Frage und hoffe dass mir ein wenig weitergeholfen werden kann.

Wie ich im Vorstellungsbereich schon schrieb arbeite ich an der Darstellung eines Krämers aus Münster/Westfalen,Zeitraum 1170/80 - 1210/20.
Nun hatte ich die Idee mir von einem befreundeten "Scriptor" ein kleines Dokument erstellen zu lassen in dem dem Krämer vom Magistrat der Stadt der gute Leumund bescheinigt wird.
Hat hier jemand Ideen was in dem Dokument stehen muss/sollte,welcher Schrifttyp usus war (in Münster warscheinlich noch die Karolingische Minuskel,oder?) und ob es Dokumente/Urkunden gibt an denen er sich orientieren könnte (auch ruhig aus etwas späterer Zeit,sofern realistisch,denn die "Wiedertäufer" haben im 16.Jahrhundert sehr viele Dokumente vernichtet,so dass in Münster selber kaum Urkunden aus der Zeit vor 1530 existieren).

Danke im Voraus,
Peter
Benutzeravatar
Clemens
Beiträge: 913
Registriert: 03 Mai 2018, 02:52
Wohnort: Berlin

Re: konkrete Fragen zum grundsätzlichen Aussehen einer städtischen Urkunde (um 1180)

Beitrag von Clemens »

Im zwölftem Jahrhundert bin ich eigentlich eher nicht so bewandert. Aber wenn ich mir Urkunden aus der Zeit ansehe, könnte die Karolingische Minuskel passen. Inzwischen bieten viele Bibliotheken digitalisierte Urkunden online an. Als ich vorhin nach Urkunden aus der Zeit gesucht habe, wovon es so viele anscheinend nicht gibt, habe ich auch einige Angebote in NRW gefunden. Nur auf die schnelle nichts für das Ende 11., Anfang 12. Jahrhundert gefunden. Aber wenn Du etwas intensiver suchst, findest Du evtl. etwas.

Vom Format her würde ich es ähnlich der kleinen Urkunde machen. Nicht zu groß, Pergament war und ist teuer und Pergament sollte es, denke ich, sein. Aber evtl. sollte das Pergament auch ein wenig größer sein um Eindruck zu schinden?

Was drin stehen sollte ist schwer zu sagen. Was war damals wichtig? Gläubig, Ehrbar, stets zuverlässig, da habe ich ehrlich gesagt keine wirkliche Vorstellung von.
Dateianhänge
12jahrhundert.PNG
12jahrhundert.PNG (955.74 KiB) 11256 mal betrachtet
Erste-Erwaehnung-Spandaus-Faksimilie-1197.JPG
Erste-Erwaehnung-Spandaus-Faksimilie-1197.JPG (659.46 KiB) 11256 mal betrachtet
Erste-Erwaehnung-Koepenick.JPG
Erste-Erwaehnung-Koepenick.JPG (773.62 KiB) 11256 mal betrachtet
In omnibus requiem quaesivi, et nusquam inveni nisi in angulo cum libro [Thomas von Kempen]
Benutzeravatar
Frank
Beiträge: 730
Registriert: 05 Mai 2018, 21:42
Wohnort: Meiningen
Kontaktdaten:

Re: konkrete Fragen zum grundsätzlichen Aussehen einer städtischen Urkunde (um 1180)

Beitrag von Frank »

Für diese Zeit käme auch die Gotische Minuskel in Frage.

"Gegen Ende des 11. Jahrhunderts entwickelte sich in Belgien und Nordfrankreich aus der karolingischen Minuskel die frühgotische Minuskel als neuer Schrifttyp, der sich rasch in ganz Europa verbreitete und die karolingische Minuskel verdrängte."
(https://de.wikipedia.org/wiki/Karolingische_Minuskel)
Pit der Schreiber
Beiträge: 3
Registriert: 08 Feb 2021, 16:36

Re: konkrete Fragen zum grundsätzlichen Aussehen einer städtischen Urkunde (um 1180)

Beitrag von Pit der Schreiber »

Danke für die Infos,ich werde sie weitergeben.
Vom Format her denke ich sollte das Dokument so sein,dass es - gefaltet - in eine Pilgertasche oder dergleichen passt.
Bisher habe ich auch kaum Originale aus der Zeit (Ende 12./Anfang 13.Jahrhundert) gefunden,weil viele Urkunden aus der Zeit schlicht nicht mehr existieren.
Inhaltlich betrachte ich es als wichtig,dass - wie schon erwähnt wurde - der Besitzer des Dokuments ein ehrbarer,im damaligen Sinne anständiger Mensch ist und unbescholten,also im rechtlichen Sinne.
Antworten