In den mittelalterlichen Malerbüchlein findet sich, vor allem unter den Rotholzrezepten, des öfteren die Anweisung, man solle die Farbe zum trocknen auf, oder in eine Kreide gießen.
… geus dann das Rot auff einen stain laß ein tag ann dem windt sten, bis es trucken wurt ...
… geuß es in ein beyß tuchlein vnd druck es dardurch in ein hol creit so ist sie berait …
… vnd sol das trücknen. vnd auf dürre kreyd gyessen …
… das digkh am poden gws in ein hole kreden vnd lass ainen tag oder vier eintrkhen …
… mach ain loch in ain grossen creden stock / oder in ain neen gepachen stein …
etc.
Nachdem ich ziemlich lange nach einem Kreidestein gesucht habe, bin ich nun endlich fündig geworden. So das ich nun versuchen konnte Farbe auf diese Weise zu trocken.
Um mehr Fläche zur Verfügung zu haben, habe ich den Stein in Scheiben gesägt. Den Stein auszuhöhlen wollte ich mir erst mal sparen. Vorher wollte ich sicher gehen das die Methode auch funktioniert.
Nachdem die Rösleinfarbe fertig war, habe ich sie, in mehreren Durchläufen, auf die Kreide gegossen.
Als die Farbe langsam trocken wurde, sah es so aus als würde die Farbe nicht nur auf der Kreide aufliegen, sondern wäre zum Teil tief in die Kreide eingezogen. So das ich dachte, die werde ich wohl nur unter größten Schwierigkeiten vom Untergrund lösen können.
Als ich dann aber mit dem Finger über eine deutlich trockene Stelle gefahren bin, konnte ich die Farbe einfach vom Stein abwischen.
An dem kleinsten der drei Kreidesteinstücke ist gut ersichtlich, das sich die Farbe nahezu rückstandslos vom Stein abnehmen lässt. Ich habe dazu eine Messerklinge verwendet. Wobei ich nicht schaben, sondern sie nur herunterschieben musste. Fast als liege Pulver auf einer Glasplatte … fast
Die Stellen an denen noch Farbstreifen zu sehen sind, sind durch das Sägen entstanden Vertiefungen. Da ich vermeiden möchte unter dem Pigment zu viel Kreide zu haben, habe ich die Farbreste darin belassen.
Da sich die Farbe nahezu restlos vom Stein entfernen lässt, kann der Stein vermutlich ziemlich oft wiederverwendet werden.
Die Farbe auf den größeren Steinen ist noch nicht völlig getrocknet, weshalb ich mit dem Entfernen der Farbe noch warte.
Beim nächsten Versuch werde ich den Kreidestein aushöhlen, damit er mehr Farbe aufnehmen kann, bzw. weniger Farbe an seinen Seiten herunterläuft. Nun weiß ich das sich die Arbeit lohnt!
Farbe auf eine Kreide gießen
Farbe auf eine Kreide gießen
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In omnibus requiem quaesivi, et nusquam inveni nisi in angulo cum libro [Thomas von Kempen]
Re: Farbe auf eine Kreide gießen
Die Farbe auf dem Kreidestein ist getrocknet
Nun konnte ich den Rest der Farbe von dem Kreidestein aufsammeln. Da ich natürlich neugierig war wie die Farbe geworden ist, habe ich gleich etwas Temperaturwasser in eine Muschel getan und etwas von der getrockneten Rösleinfarbe dazu gegeben.
Kurz weichen lassen und etwas mit dem Finger verrieben. Die sich dadurch an dem Finger befindliche Farbe, habe ich als Farbprobe auf einem Stück Bütten abgestreift.
Nun konnte ich den Rest der Farbe von dem Kreidestein aufsammeln. Da ich natürlich neugierig war wie die Farbe geworden ist, habe ich gleich etwas Temperaturwasser in eine Muschel getan und etwas von der getrockneten Rösleinfarbe dazu gegeben.
Kurz weichen lassen und etwas mit dem Finger verrieben. Die sich dadurch an dem Finger befindliche Farbe, habe ich als Farbprobe auf einem Stück Bütten abgestreift.
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