Kalligrafie Alphabete

Bücher rund um das Skriptorium und die Buchmalerei.
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Clemens
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Kalligrafie Alphabete

Beitrag von Clemens »

Von HGT, Danke.

Letzten März ist das Buch „Kalligrafie Alphabete: 15 Lieblingsschriften“ von einem Autoren-Kollektiv erschienen. Die erwähnten 15 Schriften werden teilweise in zwei Variationen vorgestellt, so dass man insgesamt auf 19 Alphabete kommt. Es handelt sich nicht um ein Buch für Anfänger, die einleitenden Hinweise werden auf ganzen zwei Seiten abgehandelt. Der Aufbau ist immer gleich: Für jede Schrift stehen zwei bis vier Seiten zur Verfügung, auf denen das betreffende Alphabet in Reinform gezeigt wird; anschließend folgen geschichtliche und stilistische Erklärungen und – als Besonderheit – Kalligrafiewerke der jeweiligen Autoren, in denen die vorgestellte Schrift angewendet wurde. Die Art der Präsentation gefällt mir persönlich sehr gut und erinnert mich an Gottfried Pott’s „Erste Hilfe und Schrift-Training mit Muster-Alphabeten“.

Der zeitliche Rahmen der vorgestellten Schriften erstreckt sich von der Antike zur Moderne. Als mittelalterlich würde ich die folgenden sechs Alphabete bezeichnen:
Karolingische, merowingische und westgotische Minuskel, Beneventa sowie gotische Bastarda und Fraktur. Wie man sieht sind auch einige Exoten vertreten, die in anderen Büchern nicht so häufig abgehandelt werden.

Ich persönlich interessiere mich (fast) ausschließlich für die gebrochene Schriften. Das vorgestellte Fraktur-Alphabet ist ganz interessant, aber ich werde es wohl nicht weiter verwenden. Für mich ist die gotische Bastarda von Joachim Propfe der Knaller, m. E. ein richtiges Highlight, für das allein sich der Kauf des Buches gelohnt hat.

Beiliegend gibt es noch eine CD mit Linienblättern zum Üben für die Federbreiten 2, 3 und 5 mm.

Insgesamt von mir eine klare Kaufempfehlung!

Kalligrafie Alphabete: 15 Lieblingsschriften
Mari Emily Bohley et al.
Christophorus-Verlag, März 2013
ISBN: 978-3838834719
77 Seiten, ca. 15 €
In omnibus requiem quaesivi, et nusquam inveni nisi in angulo cum libro [Thomas von Kempen]
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