DIE HERSTELLUNG VON WASSERFARBEN FÜR AQUARELL, GOUACHE UND BUCHMALEREI

Bücher rund um das Skriptorium und die Buchmalerei.
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Clemens
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Re: DIE HERSTELLUNG VON WASSERFARBEN FÜR AQUARELL, GOUACHE UND BUCHMALEREI

Beitrag von Clemens »

Das ist hochgradig interessant. Vielen Dank dafür.
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Clemens
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Re: DIE HERSTELLUNG VON WASSERFARBEN FÜR AQUARELL, GOUACHE UND BUCHMALEREI

Beitrag von Clemens »

Da ich ja wisbegierig bin habe ich natürlich schon mal reingesehen. Das Urteil interessant bleibt auf jeden Fall. Aber manches irritiert mich mich, so z.B. im Teil über Bindemittel.

5 Bindemittel
Die Bindemittel für Wasserfarben sind Gummi arabicum, Steinobstgummen von Kirsch-, Aprikosen-, Pflaumenbäumen usw., Gummi Traganth, tierische Leime(Pergamentleim, Lederleim, Fischleim, Knochenleim) sowie Eikläre und Eigelb
Ich dachte das Malerei in der Ei verwendet wird (mal abgesehen von Mischungen von Ei und Gummi) als Tempera bezeichnet werden.
Häufig wurden in der Buchmalerei je nach Pigment unterschiedliche Bindemittel odersogarMischungenverschiedener Bindemittel verwendet. Solche Farben mußten jedoch stets frisch zubereitet bzw. feucht gehalten werden, da sie sonst wasserfest eintrockneten.
Dabei das verschiedene Gummiarten kombiniert werden, da gehe ich mit. Aber das die Farben Wasserfest eintrocknen, ... naja.

12 Farbnäpfchen
Praktischer zum Aufbewahren sind jedoch kleine Näpfchen. Früher verwendete man Muscheln, glasierte Tongefäße, Elfenbeinpaletten mit entsprechenden Vertiefungen sowie Schweineblasen.
Soweit so gut.
Muschelschalen sind ideal in der Form und schonen die Pinsel, kleben aber leicht ineinander fest und zerbrechen dann.
Kleben zusammen? Stapelt er die mit Farbe gefüllten Muschelschalen während die Farbe noch nass ist?
Tierblasen sind die Vorläufer unserer heutigen Tuben, doch für Wasserfarben unpraktisch
Nach meinem Verständnis wurden Blasen verwendet um darin Saftfarben zu trocknen. Um dann im Bedarfsfall die benötigte Menge daraus zu entnehmen und zuzubereiten.

Aber wie gesagt. Trotz meines Genöles finde ich es durchaus interessant und finde darin einiges was mit weiterhilft.
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Clemens
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Re: DIE HERSTELLUNG VON WASSERFARBEN FÜR AQUARELL, GOUACHE UND BUCHMALEREI

Beitrag von Clemens »

Der Teil über die Farbgewinnung aus Mineralien ist schon mal ziemlich geil.
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Frank
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Re: DIE HERSTELLUNG VON WASSERFARBEN FÜR AQUARELL, GOUACHE UND BUCHMALEREI

Beitrag von Frank »

Trotz meines Genöles finde ich es durchaus interessant und finde darin einiges was mit weiterhilft.
Es werden viele Mythen, Halbwissen und Fehldeutungen verbreitet - mit der traditionellen Ölmalerei ging es mir genauso. Erst neulich hab ich z.B. gelesen, daß Lasurschichten einen Anteil Weiß enthalten sollen. Bisher "wußte" ich, daß Weiß Gift für Lasurschichten sei und wie trübes Wasser den Blick auf den Grund verwehre. Zu letzterer Ansicht kommt man wahrscheinlich, wenn man´s nur im Kopf durchexerziert. Aufgrund praktischer Erfahrung halte ich die mir neue Sichtweise für die möglicherweise bessere, da ich mich bereits - mit schlechtem Gewissen - ihrer bediente. Ich werde das mal gezielt unter die Lupe nehmen. Das ist eben der Jammer der sterbenden Traditionen, daß man das sprichwörtliche Rad immer wieder neu erfinden muß.
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Clemens
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Re: DIE HERSTELLUNG VON WASSERFARBEN FÜR AQUARELL, GOUACHE UND BUCHMALEREI

Beitrag von Clemens »

Interessant finde ich auch die Einteilung der Giftigkeit. So wird Mennige in dem Dokument als nicht so giftig bezeichnet, Zinnober dagegen als ziemlich giftig. Was ich bisher genau andersherum kannte.
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Frank
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Re: DIE HERSTELLUNG VON WASSERFARBEN FÜR AQUARELL, GOUACHE UND BUCHMALEREI

Beitrag von Frank »

Ich dachte das Malerei in der Ei verwendet wird (mal abgesehen von Mischungen von Ei und Gummi) als Tempera bezeichnet werden.
"Wasserfarbe" ist überhaupt ein komischer Begriff. "Tempera" ist allerdings auch nicht viel besser - temperieren kann man ja alles Mögliche. Zweckdienlich wären Begrifflichkeiten, die das verwendete Bindemittel erahnen lassen. Das wäre aber auf unserem hier behandelten Gebiet auch umständlich, aufgrund der variierenden Bindemittel. Vermutlich hat man sich deswegen zum Begriff "Wasserfarben" hinreißen lassen.

Wie auch immer - wir werden weiterhin auf die kulturell gewachsenen Bezeichnungen und deren Deutung/Auslegung angewiesen sein.
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Clemens
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Re: DIE HERSTELLUNG VON WASSERFARBEN FÜR AQUARELL, GOUACHE UND BUCHMALEREI

Beitrag von Clemens »

So ich habe das Teil durch. Abgesehen davon das da ein paar 'Merkwürdigkeiten drin stehen, Mennige ist nicht so giftig, Zinnober sehr giftig, Schüttgelb wird aus Kreuzdornbeeren gemacht, etc., finde ich das Teil sehr wertvoll.mich hat es auch jeden Fall wissenstechnisch ein Stück weiter gebracht. Vielen Dank.
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Frank
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Re: DIE HERSTELLUNG VON WASSERFARBEN FÜR AQUARELL, GOUACHE UND BUCHMALEREI

Beitrag von Frank »

Schüttgelb wird aus Kreuzdornbeeren gemacht
Das hab ich schon mehrfach gelesen, z.B. hier:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%BCttgelb
finde ich das Teil sehr wertvoll.mich hat es auch jeden Fall wissenstechnisch ein Stück weiter gebracht. Vielen Dank.
Na wunderbar.
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