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Re: Schüttgelb

Verfasst: 29 Apr 2019, 18:56
von Clemens
Nein, keine Verlackung. Ich habe einfach zu Chemie überhaupt keinen Bezug. Rot ist bei mir überhaupt nicht entsandten, nur eine leichte Rötung im wässrigen Teil, der aber größtenteils abgegossen wurde. Ich bin aber mit meinem ersten Ergebnis noch nicht so recht zufrieden. Wenn die Farbe getrocknet ist, ergeben sich im Grunde zwei Farbteile. Einer ist wirklich rein Gelb, der andere geht mehr ins ockere. Der Gelbe setzt sich oben ab, darunter ist dann der dunklere Ton.
Ich werde noch einen Versuch unternehmen und mich diesmal bemühen das Gelbe vom Rest zu trennen. Am Wochenende werde ich mit dem dunkleren mal eine Malprobe machen und sie Dir dann zeigen, bzw. Dir etwas davon zuschicken.
Da freue ich mich, danke.

Re: Schüttgelb

Verfasst: 29 Apr 2019, 20:37
von Frank
Wenn ich mich recht erinner, soll man das Gelb aus dem Grünzeug gewinnen, das Rot aber aus den Blüten. Ich glaub, das steht in jener PDF-Datei, die ich gefunden habe. Genauer werde ich mich im Herbst damit befassen, wenn es brauchbare Ernte geben sollte. Vor allem diese Sache mit der Verlackung scheint dabei interessant.

Re: Schüttgelb

Verfasst: 29 Apr 2019, 23:10
von Clemens
Das Rezept das ich verwendet habe will Gelb gewinnen. Dazu werden alle Pflanzenteile verwendet. Ich hatte allerdings nur Blüten zur Verfügung. Deshalb kann ich zu dem was die Stengel für eine Farbe geben überhaupt keine Aussage machen.
Jedenfalls ergeben auch die Blüten ein sehr schönes intensives Gelb. So wie ich mir Gelb vorstelle. Nur leider macht der intensive Gelbteil von der ganzen gewonnen Farbe gerade mal etwa 5% aus. Der Rest ist wie gesagt eher Ocker.
Aber ich bin gespannt was Du für Erfahrungen machst. Mir persönlich ist es aber auch wichtig nur die Materialien und Stoffe zu verwenden die auch im Mittelalter zur Anwendung kamen. Deshalb auch kein Gel und andere ketzerische Dinge :D

Re: Schüttgelb

Verfasst: 30 Apr 2019, 00:25
von Frank
Mir persönlich ist es aber auch wichtig nur die Materialien und Stoffe zu verwenden die auch im Mittelalter zur Anwendung kamen.
Zielt das auf das Thema Verlackung? Das scheint mir doch eine gewisse Tradition zu haben (Indischgeld, Krapplack), die wenigstens bis ins 16. Jhd. reicht - soweit ich es auf die Schnelle in Wikipedia gefunden habe. Dort ist die Verlackung auch Teil der Schüttgelb-Definition: https://de.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%BCttgelb

Re: Schüttgelb

Verfasst: 30 Apr 2019, 09:25
von Clemens
Nein das betrifft nicht die Verlackung, sondern auf Gelquellung und Rotationsverdampfer.

Re: Schüttgelb

Verfasst: 04 Mai 2019, 10:23
von Clemens
Das mit der Verlackung verstehe ich noch nicht so recht. Ich meine aus dem " Schäferdokument" herausgelesen zu haben das die Verlackung durch die Zugabe von Alaun verursacht wird. Dabei dachte ich immer das "Lack" durch durch die Verwendung eines bestimmten Lösemittels entsteht.
Wodurch erkennt. Man das eine Farbe verlackt ist?

Dein Päckchen ist bisher leider nicht angekommen.

Re: Schüttgelb

Verfasst: 04 Mai 2019, 12:48
von Frank
Was ist das "Schäferdokument"?
Dabei dachte ich immer das "Lack" durch durch die Verwendung eines bestimmten Lösemittels entsteht.
Ich hab irgendwo gelesen, daß man "Lack" nicht mit dem verwechseln soll, was heute als Lack gilt.
Wodurch erkennt. Man das eine Farbe verlackt ist?
Daran, daß der Farbstoff an Salzkristalle angehaftet ist - quasi von Saftfarbe in Pigmentfarbe umgewandelt. (wenn ich mir das richtig gemerkt habe)

Ich gedenke, im Herbst gnadenlos festzustellen, wie es sich damit verhält. :)
Dein Päckchen ist bisher leider nicht angekommen.
Ist ne "Warensendung" - das kann mitunter ein paar Tage dauern.

Re: Schüttgelb

Verfasst: 04 Mai 2019, 17:13
von Clemens
Wegen der Verlackung: Kann man das optisch sehen, oder am Farbauftrag erkennen?
Wegen der Warensendung, ich wollte auch gar nicht drängeln.

Re: Schüttgelb

Verfasst: 05 Mai 2019, 00:22
von Frank
... oder am Farbauftrag erkennen?
Das nehm ich eher nicht an. Vermutlich merkt man´s nur daran, daß man es schütteln muß, da es ja gemäß unserer Definition dann nimmer Tinte, sondern Tusche ist. Wenn ich das helle Schüttgelb von Kremer mir anguck, halte ich´s auch für möglich, daß der Farbton dadurch eine Aufwertung erfahren kann.

Re: Schüttgelb

Verfasst: 06 Mai 2019, 23:03
von Clemens
Alaun tue ich in alle meine Saftfarben rein, weil die Rezepte das stets verlangen. Das soll die Farben stabiler machen, ich wusste nicht das dies bereits die Verlackung ist.