DIE HERSTELLUNG VON WASSERFARBEN FÜR AQUARELL, GOUACHE UND BUCHMALEREI
Verfasst: 26 Apr 2019, 20:35
Forum für mittelalterliche europäische Buchmalerei
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Ich dachte das Malerei in der Ei verwendet wird (mal abgesehen von Mischungen von Ei und Gummi) als Tempera bezeichnet werden.Die Bindemittel für Wasserfarben sind Gummi arabicum, Steinobstgummen von Kirsch-, Aprikosen-, Pflaumenbäumen usw., Gummi Traganth, tierische Leime(Pergamentleim, Lederleim, Fischleim, Knochenleim) sowie Eikläre und Eigelb
Dabei das verschiedene Gummiarten kombiniert werden, da gehe ich mit. Aber das die Farben Wasserfest eintrocknen, ... naja.Häufig wurden in der Buchmalerei je nach Pigment unterschiedliche Bindemittel odersogarMischungenverschiedener Bindemittel verwendet. Solche Farben mußten jedoch stets frisch zubereitet bzw. feucht gehalten werden, da sie sonst wasserfest eintrockneten.
Soweit so gut.Praktischer zum Aufbewahren sind jedoch kleine Näpfchen. Früher verwendete man Muscheln, glasierte Tongefäße, Elfenbeinpaletten mit entsprechenden Vertiefungen sowie Schweineblasen.
Kleben zusammen? Stapelt er die mit Farbe gefüllten Muschelschalen während die Farbe noch nass ist?Muschelschalen sind ideal in der Form und schonen die Pinsel, kleben aber leicht ineinander fest und zerbrechen dann.
Nach meinem Verständnis wurden Blasen verwendet um darin Saftfarben zu trocknen. Um dann im Bedarfsfall die benötigte Menge daraus zu entnehmen und zuzubereiten.Tierblasen sind die Vorläufer unserer heutigen Tuben, doch für Wasserfarben unpraktisch
Es werden viele Mythen, Halbwissen und Fehldeutungen verbreitet - mit der traditionellen Ölmalerei ging es mir genauso. Erst neulich hab ich z.B. gelesen, daß Lasurschichten einen Anteil Weiß enthalten sollen. Bisher "wußte" ich, daß Weiß Gift für Lasurschichten sei und wie trübes Wasser den Blick auf den Grund verwehre. Zu letzterer Ansicht kommt man wahrscheinlich, wenn man´s nur im Kopf durchexerziert. Aufgrund praktischer Erfahrung halte ich die mir neue Sichtweise für die möglicherweise bessere, da ich mich bereits - mit schlechtem Gewissen - ihrer bediente. Ich werde das mal gezielt unter die Lupe nehmen. Das ist eben der Jammer der sterbenden Traditionen, daß man das sprichwörtliche Rad immer wieder neu erfinden muß.Trotz meines Genöles finde ich es durchaus interessant und finde darin einiges was mit weiterhilft.
"Wasserfarbe" ist überhaupt ein komischer Begriff. "Tempera" ist allerdings auch nicht viel besser - temperieren kann man ja alles Mögliche. Zweckdienlich wären Begrifflichkeiten, die das verwendete Bindemittel erahnen lassen. Das wäre aber auf unserem hier behandelten Gebiet auch umständlich, aufgrund der variierenden Bindemittel. Vermutlich hat man sich deswegen zum Begriff "Wasserfarben" hinreißen lassen.Ich dachte das Malerei in der Ei verwendet wird (mal abgesehen von Mischungen von Ei und Gummi) als Tempera bezeichnet werden.
Das hab ich schon mehrfach gelesen, z.B. hier:Schüttgelb wird aus Kreuzdornbeeren gemacht
Na wunderbar.finde ich das Teil sehr wertvoll.mich hat es auch jeden Fall wissenstechnisch ein Stück weiter gebracht. Vielen Dank.