Temperaturwasser

Als Temperaturwasser wird eine Art von Bindemittel bezeichnet das in der Buchmalerei neben Eiklar am häufigsten verwendeten wird. Es hat die Aufgabe dafür zu sorgen das die Pigmente und Farbstoffe beim malen am Bemalgrund haften bleiben. Wobei der Temperaturwasser noch nichts genaues über dessen Bestandteile aussagt.
Der Name Temperaturwasser kommt vom lateinischen temperare‎ „in das richtige Maß, den richtigen Zustand bringen“
Im allgemeinen bestehen Temperaturwasser aus Wasser dem ein „Klebemittel“ hinzugefügt wird.
In der Buchmalerei bestehen die Klebemittel aus Baumharzen wie: Kirschgummi, Mandelgummi, Gummi Traganth, Gummi arabicum, etc.
In den Rezepten von Boltz von Ruffach wird keines dieser Baumharze allein zu einem Temperaturwasser verarbeitet. Sondern es handelt sich stets um Mischungen verschiedener Gummiarten. In einem Fall wird auch Eiklar hinzugefügt.
Das einfachste Temperaturwasser (findet sich nicht bei Boltz von Ruffach) besteht aus Wasser und Gummi Arabicum, das in einem Verhältnis miteinander gemischt wird, das es die Konsistenz von Öl hat.

Alle Temperaturwasser beginnen früher oder später zu vergären und irgendwann zu faulen. Was, zumindest bis der Prozess sehr weit fortgeschritten ist, der Verwendbarkeit aber keinen Abbruch tut.
Da wir unseren Kunden „ein möglichst frisches Produkt liefern wollen, haben wir uns dagegen entschieden Temperaturwasser auf Vorrat anzusetzen.

Jedoch füllen wir gerne eine kleine Menge 30ml des von von uns gerade verwendeten Temperaturwassers für sie ab. Oder bereiten für sie auf Bestellung Temperaturwasser zu 300ml.

Um das „früher oder später vergärt es“ etwas greifbarer zu machen: Ich setze für mich immer 300ml Temperaturwasser an und male damit ungefähr ein halbes Jahr. Nach ein paar Wochen nimmt es einen leicht säuerlichen Geruch an, der vergorenem Apfelsaft ähnelt.
Wenn das Temperaturwasser im Kühlschrank gelagert wird, kann der Prozess damit noch weiter hinausgezögert werden.

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