Vom 21.5.21 bis zum 5.9.21 findet in der Gemäldegalerie der staatlichen Museen zu Berlin Preußischer Kulturbesitz, eine Sonderausstellung zur Kunst der Spätgotik statt.
In der Ausstellung werden ca. 130 Objekte aus dem deutschsprachigen Raum präsentiert, die auf den Zeitraum 1430 bis 1500 datiert sind.
Darunter Gemälde, Skulpturen und, dem Ausstellungskatalog nach, auch etwas an Buchmalerei.
Näheres findet sich auf der Webseite des Museums https://www.smb.museum/ausstellungen/detail/spaetgotik/
Vom 26.10.21 bis zum 30.1.22 findet im Kölner Schnütgen Museum eine Sonderausstellung statt. In ihr werden Handschriften ausgestellt, die von Ordensfrauen aus Nordfrankreich, Köln, Niedersachsen und Nürnberg angefertigt wurden.
Dabei werden Handschriften aus dem 800 und dem späten 13. bis zum frühen 16. Jahrhundert zu sehen sein.
In den Handschriften wird unter anderem empfohlen Farben, vor allem Saftfarben die bei der Herstellung einen hohen Wasseranteil haben, in einer Blase zu trocknen.
Ich habe nach dem Göttinger Musterbuch zubereitetes Lichtrot (Rosa) in einer Schweineblase getrocknet und bin ziemlich begeistert darüber wie gut das funktioniert.
Bereits nach wenigen Tagen ist die gesamte Flüssigkeit aus der Blase verschwunden. Nach einer guten Woche konnte ich die Blase öffnen und die getrocknete Farbe entnehmen.
Wir waren gerade für ein paar Tage in Gent. Zu unserem großen Glück war im MSK zu der Zeit die große Jan van Eyck Ausstellung – Van Eyck. Eine optische Revolution -.
Die wir uns natürlich nicht entgehen lassen konnten.
Zu meiner großen Freude wurden im MSK aber nicht nur Gemälde von Van Eyck gezeigt, sondern auch einige Buchilluminationen. Sowohl von Ihm, als auch von anderen Illuminatoren.
Einige der dort ausgestellten Buchseiten kannte ich bereits von Recherchen im Internet, und doch hatte ich das Gefühl etwas völlig Neues wahrzunehmen.
Denn es ist ganz etwas anderes die Illuminationen vor sich liegen zu sehen, als sie auf einer Ablichtung zu betrachten.
Zwar kann man das Kunstwerk auch auf einer Ablichtung bewundern und dabei ins Staunen verfallen. Die Farben wirken jedoch beim direkten betrachten anders, als auf der Ablichtung.
Vor allem auch das Aurum musicum. Erst im laufe der Ausstellung ist mir wirklich klar geworden wie bedauerlich es ist, das dies dem heutigen Buchmaler so nicht mehr zur Verfügung steht.
An unserem letzten Tag in Gent sind wir dann noch ins Genter Stadtmuseum, das STAM, gegangen. Eigentlich hatte ich dazu gar keine Lust mehr, bin aber im Nachhinein sehr froh es doch getan zu haben.
Denn das STAM hat ein paar sehr schön illuminierte Buchseiten zu bieten. War ich schon sehr erfreut als ich am Anfang unseres Museumsrundganges auf ein paar Illuminationen stieß, verwandelte sich meine Freude in pures Entzücken, als wir später auf noch mehr Illuminationen stießen. Einfach Atemberaubend. In keinem anderen Museum habe ich bisher so viele und so schöne Illuminationen gesehen. Ein Besuch ist für jeden Freund der Buchmalerei absolut empfehlenswert.
Da im STAM im Gegensatz zu der Van Eyck Ausstellung das Fotografieren erlaubt war, hier noch ein paar Bilder.
Neben der Zurichtung des Federkiels geht Wolfgang Fugger in seinem Schreibmeisterbüchlein – Ein nutzlich vnd wolgegrundt Formular Manncherley schöner schriefften Als Teutscher Lateinischer Griechischer vnnd Hebrayscher Buchstaben sampt vnterrichtung wie ein yede gebraucht vnd gelernt soll werden– auch auf die Handhabung des Federkiels ein.
Auch hier ist der Text nicht eins zu eins wiedergegeben. Statt dessen habe ich den Text teilweise an den modernen Sprachgebrauch angepasst. Teilweise aber heutzutage unübliche Ausdrucksweisen wie sie sich im im Original finden übernommen.
Wer gut und flüssig schreiben lernen möchte, muss wissen wie er die Feder greift, sie hält und führt. Ebenso wie er den Arm auflegen und die Finger an die Feder legt.
Denn wahrlich, wer das Gewicht seines Körpers auf den Arm stützt, womit der Arm samt der Hand hart auf dem Tisch oder der Tafel aufliegt, wem die Feder zwischen den Fingern zwickt, und wer mit dem Angesicht sehr nahe am Papier liegt, wird keinen geschickten und guten Schreiber abgeben.
Da er in dieser Haltung nur zwei oder drei Buchstaben schreiben kann, muss er um weiter schreiben zu können, zunächst seinen Arm und die Hand anders positionieren.
Zusätzlich nimmt er sich mit dem Arm das Licht.
Solch ungeschickte und unschreiberische Griffweise der Feder und Armhaltung siehst du auf dem Beispiel auf Abbildung 1. Wobei die Linie A – B den Tisch, bzw. die Tafel markieren.
Auf Abbildung 1 sieht man ein ungeschicktes Greifen der Feder, sowie deren ungeschickte Führung, gepaart mit einem bösen Auflegen des Armes. Was zu einem langsamen Schreiber führt.
Abbildung 1
Damit aber ein jeder sehe und verstehe wie eine Feder ordentlich und wohl gefasst wird, und wie der Arm und die Hand aufgelegt werden sollen, findest du unten Abbildung 2. Wobei die Linie A – B wieder den Tisch oder die Tafel bezeichnet.
Auf ihr soll der Arm dergestalt abgelegt werden das er nur der Ellbogen auf der Unterlage aufliegt und die Hand mit dem kleinen Finger abgestützt wird.
So das nur der Ellbogen und der kleine Finger aufliegen. Der sich dazwischen befindende Rest des Armes jedoch nicht aufliegt sondern frei schwebt, so das man von der Seite aus unter ihm hindurch sehen kann.
Des weiteren ist auf Abbildung 2 ersichtlich das die Finger nicht um die Feder gekrallt werden sollen. Sondern gestreckt um den Kiel liegen sollen. Vorteilhaft ist es auch wenn der den Kiel greifende Arm am Unterarm bloß oder nackt ist, so das beim Auflegen des Armes keine Kleidung stört.
Auf Abbildung 2 sieht man eine gute Fassung und Führung der Feder samt einer guten Ausstreckung und rechter Zusammenhaltung der Finger.
Abbildung 2
Das greifen des Federkiels
Greife den Federkiel so das dein Daumen auf der linken Seitenlinie und dein Zeigefinger auf der rechten Seitenlinie liegt. Mit diesen beiden Fingern muss der Federkiel gehalten werden.
Der Mittelfinger soll unter der Bauchlinie liegen, so das der Federkiel auf ihm ruht.
Die Rückenlinie des Federkiels soll frei bleiben und von keinem Finger berührt werden.
Die Führung des Federkiels
Die Feder soll weder zu fest gefasst, noch auf das Papier gedrückt werden. Denn das ermüdet die Finger und macht ein langsames Schreiben.
Auch sollst du die Hand der Absenkung nach legen, damit die Feder sowohl mit ihrer Schneide als auch den beiden Spitzen gleichzeitig Kontakt zum Papier hat.
Sonst werden die Buchstaben unsauber und unvollkommen.
Achte darauf das du den Federkiel nicht zwischen den Fingern hin und her wechselst oder verdrehst. Statt dessen halte sie die ganze Zeit so ausgerichtet wie du sie anfangs ergriffen hast. Denn die Feder bringt es selbst mit sich wo der Buchstabe dick oder dünn sein soll.
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